Tag 18 ... Silke im Glück

Usbekistan -> Kirgistan

Andijan> Gülchö.

 

Nach dem besten Frühstück der bisherigen Etappe (wir haben uns vor dem Eintritt in den Pamir noch mal ein Hotel gegönnt), müssen wir die letzten usbekischen Som ausgeben. Auch in Usbekistan ist es strengstens verboten, die Landeswährung auszuführen. Wir halten im letzten Ort vor der Grenze an einem keinen „MiniMarket“, werden aber nicht alle Scheine los. Zu Silkes größtem Glück befindet sich direkt neben dem Laden eine Autowaschanlage. Für sie gibt es keine bessere Gelegenheit, das letzte Geld unterzubringen, als Sepp für den Pamir noch mal richtig sauber zu machen. (Susanne bittet an dieser Stelle darum festzuhalten, dass sie sich nachdrücklich von diesem Vorhaben distanziert hat. Ein sauberes Rallyeauto ist quasi ein Widerspruch in sich). Der Autowäscher gibt mit Hochdruck alles und ist kaum zu bremsen, vor allem weil sich immer mehr Zuschauer um ihn und uns herum versammeln. Es sind vor allem Jungs, die aus der Schule kommen und sich für unsere Autos interessieren. Einer davon geht geradewegs auf Silke zu: „It was always my dream to meet a tourist and today this dream comes true!“ Silke ist zum zweiten Mal im Glück. Er spricht sehr gut Englisch, macht in einem Jahr seinen Schulabschluss und möchte unbedingt studieren, am liebsten im Ausland. Wir wünschen ihm so sehr, dass er es schafft...

Die Grenzstadt Osh ist nicht mehr weit. Die Ausreise aus Usbekistan ist relativ unproblematisch, solange man alle Zettel beieinander und richtig ausgefüllt hat. Wieder müssen Fahrer und Passagiere getrennte Wege gehen. Das gesamte Procedere dauert rund drei Stunden, in denen man wieder handschriftlich in unzähligen Kladden registriert wird. Susanne kommt dabei mit einem jungen Mann ins Gespräch, den sie über den Zweck der unzähligen Registrierungsstellen im Land befragt. Er erklärt ihr nicht ohne Stolz, Usbekistan sei erst kürzlich zum zweitsichersten Land der Welt erklärt worden und die Sicherheitsvorkehrungen seinen durch die Nähe zu Afghanistan notwendig.


Silke kommt schneller durch alle Schlagbäume hindurch. „Welcome to Kirgistan“ ruft ihr auch der letzte kirgisische Grenzbeamte zu. Hinter der Grenze das übliche Gewimmel von Händlern, Geldwechslern und in diesem Fall auch von Taxifahrern. Silke kommt mit einem Fahrer ins Gespräch, der die Strecke Osh – Jalal-Abad anbietet. In Kirgistan sei vieles einfacher als in Usbekistan, es gebe genügend Sprit und Geldautomaten, außerdem sei das Bezahlen mit Euro kein Problem, versichert er. 

Osh ist eine beeindruckende, kirgisische Großstadt mit überwältigendem Verkehr. Als wir aus der Stadt herauskommen, bietet sich uns gleich ein anderes Bild als noch in Usbekistan: Die Landschaft wird gewaltiger, neben immer mehr Schafherden (Almabtrieb) begegnen uns auch ganze Herden von Pferden auf der Straße. Wir wollen Höhe gewinnen, um uns zu akklimatisieren und halten schließlich Ausschau nach einem lauschigen Plätzchen am Ufer des Oshkayas, als wir das Team Tajikbuam erspähen, die schon den weltbesten Platz für diese Nacht gefunden haben. Zur Krönung machen sie noch ein Lagerfeuer unter Sternenhimmel, an dem wir uns noch eine Weile wärmen, denn es wird ganz schön schnell kalt, sobald die Sonne hinter den hohen Felsen der umliegenden Bergketten verschwunden ist...

song des tages

Tommy Lee feat. Seiler & Speer:

"Heit Nocht"



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Kommentare: 3
  • #1

    Mutti (Sonntag, 24 September 2017 08:36)

    Spannend, wieder etwas von Euch zu lesen und zu sehen, heute am Sonntag morgen! Ich vermute, dass nun für Euch die größte Herausforderung der Reise beginnt und wünsche Euch, dass Ihr alles ohne große Probleme aufnehmen und genießen könnt. Wir drehen derweil heute hier zu Hause am Rad der "Weltgeschichte" und gehen wählen.
    Viele liebe Grüße Mutti

  • #2

    anneliese-siegle@t-online.de (Sonntag, 24 September 2017 12:54)

    Hallo, Ihr Heldinnen des Orients, es ist richtig spannend, Euch zu begleiten. Die Texte mit den Fotos lassen mich so richtig eintauchen in diese fremde Welt. Ganz viel Glück weiterhin, nur schöne Erlebnisse mit Menschen und Natur wünscht Euch Anneliese Siegle, deren Enkel Rudi heute ja schon in MUC landet.
    Aber - ich werde Euch weiterhin verfolgen!!!!!

  • #3

    Didi (Sonntag, 24 September 2017 22:45)

    Ich bin auch ein Stammgast Eures Blogs! Kann mich dem vorher von Anneliese Siegle nur anschließen. Irgendwie dürfen wir alle ein bißchen teilhaben an dieser spannenden Reise und eintauchen in diese unbekannte Welt! Ganz lieben Dank dafür!