Tag 7 ... Vom Hüttchen ins Hotel

Russland

Borisoglebsk > Wolgograd.

 

Wieder klingelt der Wecker sehr früh (wir sind immerhin dazu noch eine Stunde voraus), trotzdem dauert es knapp 2 Stunden, bis wir gefrühstückt loskommen, obwohl mangels Bad die Morgenhygiene etwas kurz kommt. Bei fast jedem Netzzugang checkt Silke den Livetracker - und wenn unser Internetzugang zu schwach ist, ist unser persönliches Kontrollzentrum am Start: Markus hat uns rund um die Uhr auf dem Schirm, schickt bei Bedarf einen Screenshot der Gesamtsituation und trägt nicht nur damit maßgeblich zur Stimmung im Team bei :-)


Obwohl wir gefühlt ohne Pause durchfahren, sind andere Teams scheinbar Tage voraus. Um uns nicht unnötig zu stressen, machen wir uns immer wieder klar, dass diejenigen vor uns sind, die nicht auf der Checkpoint-Party in Rumänien waren und/oder einen wesentlich strammeren Zeitplan haben, weil sie im Gegensatz zu uns den ersten von zwei Zieleinläufen (eine Woche vor unserem) ansteuern.

Wir steuern Wolgograd (Stalingrad) an, um mal ein wenig Kultur zu schnuppern. Astrid hat von unterwegs ein Hotel gebucht, in dem wir auf Nadja treffen, die ihren Google-Übersetzer mit Sprachfunktion bis zum Anschlag ausreizt. Zum Hotel gehört eine Waschanlage und eine Werkstatt - und eine Waschmaschine hat es auch. Während wir darauf warten, dass unsere Wäsche im Wind trocknet, holen die "TaTours" ein leider verunfalltes Team zurück nach Wolgograd. Die "Rennschildkröten" müssen ihr Auto nach einer unverschuldeten Begegnung mit einem Lada verschrotten.  

 

Wir dürfen unsere Autos nachts in der Waschanlage des "Elite"-Hotels einschließen und Silke legt Wert darauf, ihm bei dieser Gelegenheit den Staub der vergangenen Woche abzuwaschen - Sepp muss schließlich neben der glitzernden Wolga gut aussehen! Die Bayerischen Buam machen währenddessen in ihrem Boliden Platz für eine gemeinsame Weiterreise mit den "Schildkröten" (jetzt halt ohne "Renn"-). Die wiederum verschenken ihr Werkzeug an die Hotel- und Werkstatt-Betreiber, die sich mit einer Flasche selbstgebranntem Schnaps dafür bedanken. Der Schnaps überlebt die anschliessende (Taxi-)Fahrt in die Innenstadt nicht...

 

Auf den ersten Blick unterscheidet sich das nächtliche Zentrum Wolgograds kaum von dem einer mitteleuropäischen Großstadt. Die wunderbar illuminierte Flaniermeile könnte angesichts der Restaurant- und Ladenfassaden ebenso in München sein, nur der Modetrend ist ein deutlich anderer: Frisuren-technisch ist Mr. Spock hier deutlich im Kommen!

 

Und noch etwas unterscheidet die beiden Städte: in München hat so gut wie jedes Restaurant eine englische Karte, in Wolgograd ist sie gerne ausschließlich kyrillisch. Die scannende Übersetzungs-App hilft weiter. Wir sind alle nicht ganz sicher, was die Trinkgeld-Thematik betrifft und legen auch das zusammen, als die Rechnung für das Abendessen kommt. Es scheint mehr als genug gewesen zu sein: der vom Restaurant für uns bestellte Taxifahrer nimmt von uns kein Geld mehr - die 200 Rubel (3,-€) hatte er schon mitsamt der Zieladresse von der Wirtin bekommen. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Wolf-Eckart (Dienstag, 12 September 2017 10:55)

    Super Reisebericht! Ich verfolge ihn täglich mit Freude. Weiterhin gute Fahrt!