Tag 5 ... Russland lässt bitten

ukraine -> Russland

Kiew > Kursk.
Die überraschend schnelle Ukraine-Durchquerung nach unserem Stop in Kiew verdanken wir den wirklich tollen Straßen. Die ersten Kilometer nach der ungarischen Grenze, auf denen wir nur im Schritttempo durch die Schlaglochpiste rumpeln konnten, hatten uns auf deutlich Übleres vorbereitet. Aber rund um Kiew liegt der Asphalt plan und fast lochlos, so dass wir mit teilweise 120 km/h gut vorwärts kommen.

 

Die Ukrainer halten sich wahre Haustier-Zoos zwischen Gartenzaun und Schnellstraße: Ziegen, Entenfamilien, Kühe, Gänseherden... alles Getier lebt ganz selbstverständlich direkt an der Straße.

 

Nach einigen Kilometern Maschendraht-Zaun stellen wir uns brav in die überschaubare Schlange der Grenze und machen das Beste aus der Wartezeit: Susanne malt unsere gefahrene Strecke auf der Motorhaube auf den aktuellen Stand und holt sich dabei ein nächstes Grenzer-Autogramm, während Silke mal eben beim Kauf der grünen Karte (die ein befreundetes Teams vor uns zu kaufen vergessen hatte) neue Freundschaften schließt (im Nachhinein wäre es schon sehr interessant, ob das Dokument immer 5.000 Rubel kostet - oder dies ein Spezial-"Freundschafts"-Preis war).

 

Nach knapp 2 Stunden (für 6 Autos vor uns) hebt der einzig lächelnde Grenzer für uns den letzten Schlagbaum - obwohl vorher Susanne das Formular mit grünem Stift ausgefüllt hatte (musste in Blau wiederholt werden!), Silke die Fotos von der Grenze aus ihrem Handy löschen musste und ganz hinten im Auto die restlichen Medikamente und medizinischen Geräte gefunden wurden...

 

Russland hat uns also gnädig in Empfang genommen. Das von unterwegs gebuchte Hotel in Kursk stellt sich als das "Erste am Platze" heraus und bietet uns für knapp 34 Euro einen scharf bewachten Parkplatz und eine originale Suite. Statt gemütlich Abend zu essen, schnappen wir uns ein Bier aus unserem Kühlschrank und schreiben bis spät nachts... Die Tage vergehen mit einem recht hektisch-getriebenen Grundgefühl: ohne Pause checken, planen, fahren, handeln - ist ja auch ne Rallye und kein Urlaubs-Road-Trip...

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Kommentare: 1
  • #1

    anneliese-siegle@t-online.de (Samstag, 09 September 2017 13:18)

    Erst möchte ich mich mal vorstellen: Also, ich bin die Oma von Rudi Höss von den Wüstenpfadfindern. Somit interessiere ich mich schon sehr für Eure Charityfahrt. Und vor allem finde ich Euch beide unglaublich mutig, das ist ja schon in jeder Hinsicht nicht so unproblematisch, sich da durchzukämpfen. Darum finde ich auch Euren Blog so großartig, dass man nicht nur Bilder sieht, sondern auch Eure Eindrücke und Erlebnisse direkt hautnah mitkriegt. So wünsche ich, gemütlich in meinem Wohnzimmer sitzend, Euch weiterhin eine erfolgreiche, spannende und vor allem pannenfreie Fahrt durch die wilden Länder des Ostens. Bin direkt ein bisschen neidisch, bin auch früher viel im Orient gereist, wo es noch möglich war, allerdings mit Studiosus! Ich drücke Euch die Daumen und werde Euch weiterhin beobachten.
    Anneliese Siegle